Die NASA hat den von einem intensiven Sonnensturm beleuchteten Mars mit der Kamera eingefangen!

Während eines heftigen Sonnensturms am 20. Mai hat der NASA-Rover Curiosity faszinierende Bilder vom Mars aufgenommen, die von energiereichen Teilchen beleuchtet wurden und auf den Navigationskameras ein schillerndes Bild von "Schnee" erzeugten.

Mars
Die Strahlung erreicht die Marsoberfläche aufgrund des fehlenden Gesamtmagnetfelds und der dünnen Atmosphäre, die nur einen minimalen Schutz vor der einfallenden Sonnen- und kosmischen Strahlung bietet.

Der NASA-Rover Curiosity hat einen außergewöhnlichen Anblick auf dem Mars dokumentiert: einen starken Sonnensturm, der die Marsoberfläche beleuchtet. Curiosity, der vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA entwickelt wurde, ist der Eckpfeiler der Marserkundung.

Sonnenmaximum: epische Sonnenstürme und Mars-Aurorae

Das solare Maximum ist eine Phase des 11-jährigen Sonnenzyklus, in der die Sonnenaktivität, z. B. in Form von Sonneneruptionen und koronalen Massenauswürfen (CMEs), ein Maximum erreicht. Diese Phase ist durch eine Zunahme der Anzahl von Sonnenflecken und Sonnenstürmen gekennzeichnet, die durch das Magnetfeld der Sonne angetrieben werden. Als die Sonne zu Beginn dieses Jahres in das Sonnenmaximum eintrat, wuchs die Erwartung, dass intensive Sonnenstürme den Mars erreichen würden.

Diese Periode höchster Sonnenaktivität hat die Marsrover und Orbiter der NASA zu unschätzbaren kosmischen Beobachtern gemacht, die eine Reihe von Sonneneruptionen und CMEs eingefangen haben, die nicht nur den Mars erreicht haben, sondern auch Mars-Auroras entfacht haben.

Am 20. Mai setzte der Sturm einen so starken Energiestoß frei, dass er weiße, schneeähnliche Flecken auf den Schwarz-Weiß-Bildern, die von Curiositys Navigationskameras aufgenommen wurden, erscheinen ließ. Diese Streifen und weißen Flecken wurden durch geladene Teilchen verursacht, die mit den Kameras kollidierten.

Der 20. Mai markierte einen wichtigen Meilenstein. Inmitten des Sonnensturms öffnete sich ein wichtiges Fenster, um die Geheimnisse des tiefen Weltraums zu ergründen und die Strahlungsherausforderungen für künftige Marsmissionen vorauszusehen. Eine außergewöhnlich intensive X12-Sonneneruption (Sonneneruptionen der X-Klasse sind die stärksten) löste ein schnelles Bombardement von Röntgen- und Gammastrahlen auf dem Mars aus, gefolgt von einem CME, der geladene Teilchen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit auf den Roten Planeten schleuderte.

Im Goddard Space Flight Centre der NASA beobachten die Analysten dieses Himmelsspektakel sehr genau und stellen den gefährlichen Zustrom geladener Teilchen fest.

Hätten die Astronauten Curiosity auf dem Mars begleitet, wären sie einer Strahlenbelastung ausgesetzt gewesen, die der von 30 Röntgenaufnahmen der Brust entspricht.

Die Daten von Curiositys Radiation Assessment Detector (RAD) sind unverzichtbar für die Entwicklung von Abschirmungsstrategien, wie z. B. die Nutzung natürlicher Formationen wie Felsen oder Lavaröhren zum Schutz vor Strahlungsgefahren bei zukünftigen bemannten Missionen.

Wie verbessern neue Raumfahrzeuge unser Wissen über den Mars?

MAVEN, kurz für Mars Atmosphere and Volatile EvolutioN, ist eine Raumsonde, die am 18. November 2013 gestartet wurde und seit dem 21. September 2014 den Mars umkreist. MAVEN wird vom Goddard Space Flight Center der NASA verwaltet und von Lockheed Martin Space betrieben und ist seit fast einem Jahrzehnt maßgeblich an der Erforschung der Marsatmosphäre beteiligt.

Jüngste Raumfahrzeugdaten vom Mars unterstützen nicht nur künftige Expeditionen zum Roten Planeten, sondern bereichern auch die Erkenntnisse der heliophysikalischen NASA-Missionen wie Voyager, Parker Solar Probe und der bevorstehenden ESCAPADE-Mission. Die beiden kleinen ESCAPADE-Satelliten, deren Start für Ende 2024 geplant ist, werden den Mars umkreisen und eine noch nie dagewesene doppelte Perspektive auf das Weltraumwetter bieten, die die derzeitigen Möglichkeiten von MAVEN übertreffen wird.

MAVEN nähert sich im September 2024 seinem zehnten Jahrestag auf dem Mars. Seine Beiträge sind von unschätzbarem Wert für das Verständnis der atmosphärischen und weltraumbedingten Wetterphänomene auf dem Roten Planeten.

Quellenhinweis:

Jet Propulsion Laboratory. “NASA Watches Mars Light Up During Epic Solar Storm” https://www.nasa.gov/solar-system/planets/mars/nasa-watches-mars-light-up-during-epic-solar-storm/