Die atlantische Hurricanesaison 2024 könnte dramatisch verlaufen – immer mehr Gründe sprechen dafür
Die Anzeichen für einen unruhigen Verlauf der Hurricanesaison 2024 nehmen zu. Zu den anhaltenden Rekorden bei den Meeresoberflächentemperaturen kommen der aktuelle El Niño und die Vorhersage für La Niña.
Laut Vorhersagen des CANSIPS (Kanadas saisonales Vorhersagemodell) könnte uns 2024 im Atlantik eine stürmische Hurricanesaison bevorstehen. Hinweise dafür sind die anhaltenden Rekorde bei den Meeresoberflächentemperaturen, insbesondere im Nordatlantik, sowie das Zusammentreffen von El Niño und La Niña in einem Jahr.
Tropical Storm Risk (TSR) veröffentlichte im Dezember 2023 eine erweiterte Prognose für 2024 und sagte eine überdurchschnittliche Saison mit 20 benannten Stürmen, 9 Hurricanes und 4 schweren Hurricanes voraus. Im Durchschnitt werden 14 benannte Stürme, 7 Hurricanes und 3 schwere Hurricanes erwartet. Experten schätzen die kommende Saison einhellig als aktiv und gefährlich ein.
Hurricanes entstehen, wenn das Wasser auf einer ausgedehnten Wasserfläche mindestens 26,5°C warm ist. Die Luft steigt als Dampf auf und kühlt in der Höhe wieder zu Gewitterwolken ab. Weitere Luft vom Wasser steigt nach – die Gewitterwolken wachsen an.
Je weiter das Unwetter über warmes Wasser zieht, umso größer wird der Sturm. Entscheidend ist auch, dass die Windströmungen in der Höhe nicht quer verlaufen und den sich bildenden Hurricane zerreißen. Nur so kann sich ein stabiler Sturm bilden. Der Durchmesser von einem Hurricane kann 300 bis 1000 Kilometer betragen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h aufnehmen.
In Bezug auf die Meeresoberflächentemperaturen scheint dieses Jahr erneut ein Jahr der Rekorde zu sein: Der Januar 2024 war der wärmste je gemessene – in 170 Jahren.
Dem Global Annual Temperature Outlook des National Centers for Environmental Information (NCEI) zufolge besteht eine 99-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Jahr 2024 in die Top 5 der wärmsten Jahre jemals kommt.
Phänomene wie El Niño und La Niña verstärken die Wetterbedingungen. Zudem kann der abrupte Wechsel von El Niño zu La Niña ohne ein Jahr Pause dazwischen größere Schwankungen im Pazifik verursachen.
Historisch betrachtet forderten im Nordatlantik der Große Hurricane von 1780 mit über 22.000 Todesopfern sowie Hurricane Mitch von 1998 mit bis zu 18.000 die meisten Todesopfer. Hurricane Katrina von 2005 hingegen war der wirtschaftlich verheerendste Hurricane mit Schäden in Höhe von 145 Milliarden US-Dollar.