Bußgeldfalle im Wald: Pilzesammeln kann teuer und tödlich enden – So vermeiden Sie hohe Strafen und giftige Gefahren!
Der Herbst ist da, und mit ihm beginnt die beste Zeit für leidenschaftliche Pilzsammler! Dank des feuchten, milden Wetters sprießen die begehrten Waldschätze jetzt überall. Doch Vorsicht: Wer Pilze sammelt, muss sich an strenge Regeln halten, um hohe Bußgelder und gefährliche Vergiftungen zu vermeiden. Erfahre jetzt alles Wichtige für eine erfolgreiche und sichere Pilzsuche!
Pilzesammeln in Deutschland: Regeln, Tipps und Naturschutz
Die Pilzsaison lockt im Herbst zahlreiche Sammler in die Wälder, um essbare Schätze zu finden. Doch nicht alles ist erlaubt.
Das Pilzesammeln in Deutschland unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen, die je nach Bundesland variieren. Zudem sollten Pilzsammler auf den Naturschutz achten und verantwortungsvoll mit den Ressourcen des Waldes umgehen.
Gesetzliche Regelungen für das Pilzesammeln
In Thüringen regelt das Thüringer Waldgesetz (§ 6 ThürWaldG), dass jeder den Wald zur Erholung betreten darf.
Dabei gilt die sogenannte Handstraußregel (§ 15 ThürWaldG), die besagt, dass kleine Mengen von Waldfrüchten und Pilzen für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen.
Meistens sind dies etwa 1.500 bis 2.000 Gramm pro Person, wobei keine exakten Mengen im Gesetz festgelegt sind. Diese Regelung variiert jedoch je nach Bundesland. Es ist ratsam, sich bei den Forstämtern über die genauen Vorschriften zu informieren.
In vielen Bundesländern ist es verboten, Pilze in Naturschutzgebieten, öffentlichen Parks, auf Verjüngungsflächen oder in Flächen, auf denen Holz geschlagen wird, zu sammeln.
So werden beispielsweise seltene Arten wie Trüffel und Grünlinge durch das Thüringer Naturschutzgesetz, das Bundesnaturschutzgesetz und EU-Richtlinien geschützt.
Bußgelder bei Verstößen
Wer gegen die Regeln verstößt, riskiert hohe Bußgelder
In Baden-Württemberg können bei einem Verstoß bis zu 2.500 Euro, in schweren Fällen sogar bis zu 10.000 Euro fällig werden.
Andere Bundesländer wie Brandenburg sehen Bußgelder von bis zu 20.000 Euro vor, während in Thüringen bis zu 2.500 Euro drohen.
(siehe dazu https://www.bussgeldkatalog.org/news/bussgeld-pilze-zu-sammeln-kann-sehr-teuer-werden-1605581/)
Pilze und Naturschutz
Pilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem des Waldes. Sie zersetzen organisches Material und tragen so zur Humusbildung bei.
Darüber hinaus leben viele Pilze in Symbiose mit den Wurzeln von Bäumen und versorgen diese mit Wasser und Nährstoffen.
Da etwa ein Drittel der 5.000 Großpilzarten in Deutschland auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht, ist der Schutz ihrer Lebensräume von entscheidender Bedeutung.
Laut dem Bundesamt für Naturschutz ist das sachgerechte Sammeln von Pilzen jedoch eine geringe Gefahr für die Artenvielfalt.
Tipps für Pilzsammler
Dr. Rita Lüder, Pilzsachverständige beim NABU und Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM), empfiehlt Anfängern, sich gut vorzubereiten und nur solche Pilze zu sammeln, die sie sicher identifizieren können.
Besonders Röhrlinge sind für Anfänger geeignet, da es unter den heimischen Röhrlingen keine tödlich giftigen Arten gibt.
Wer sich nicht sicher ist, ob ein Pilz essbar ist, sollte ihn stehen lassen oder eine Pilzberatungsstelle aufsuchen. Adressen hierzu bieten Gemeindeverwaltungen oder Gesundheitsämter an.
Verhalten bei Pilzvergiftungen
Verhalten bei Pilzvergiftungen Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit empfiehlt, bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort einen Arzt oder eine Klinik aufzusuchen.
Achtung ist also geboten
Pilzesammeln ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die jedoch mit Verantwortung einhergeht. Um Bußgelder zu vermeiden und die Natur zu schützen, sollten Pilzsammler sich an die gesetzlichen Vorgaben halten und nur für den Eigenbedarf sammeln. Wer sich unsicher ist, kann sich an die örtlichen Forstämter oder Pilzberatungsstellen wenden.