Dies sind die ersten Bilder des unglaublichen James-Webb-Teleskops!

Das James-Webb-Weltraumteleskop, auch Webb oder JWST genannt, ist ein internationales Programm unter der Leitung der NASA in Zusammenarbeit mit der ESA (Europäische Weltraumorganisation) und der kanadischen Weltraumorganisation. Seine Entwicklung ist der Arbeit von mehr als tausend Wissenschaftlern aus aller Welt zu verdanken. Nach mehr als zwei Jahrzehnten, in denen Schwierigkeiten überwunden und ständige Verbesserungen vorgenommen wurden, beginnt Webb nun, mit seinen faszinierenden Bildern des Kosmos, wie wir ihn noch nicht kennen, Zeichen zu setzen.

Am 11. März erreichte das Webb-Team die als "Feinkalibrierung" bezeichnete Ausrichtungsphase. Dies ist ein wichtiger Schritt bei der Inbetriebnahme des optischen Webb-Teleskopelements - jeder optische Parameter, der überprüft und getestet wurde, erfüllt oder übertrifft die Erwartungen, und das ist großartig, sagt das Team.

Mit dem Abschluss der Feinkalibrierungsphase bei der Ausrichtung des Teleskops ist es dem Team gelungen, den Hauptbildgeber von Webb, die Nahinfrarotkamera, vollständig mit den Spiegeln des Observatoriums auszurichten, berichtet die NASA.

Obwohl der Zweck dieses Bildes darin bestand, sich auf den hellen Stern in der Mitte zu konzentrieren, um die Ausrichtung des Teleskops zu beurteilen, sind die optischen Systeme von Webb und NIRCam so empfindlich, dass auch Galaxien und Sterne im Hintergrund zu sehen sind. In diesem Stadium der Ausrichtung der Webb-Spiegel wurde jedes der Hauptspiegelsegmente so justiert, dass ein einheitliches Bild desselben Sterns erzeugt wird, wobei nur das NIRCam-Instrument verwendet wird.

Webb ist das erste Teleskop im Weltraum, das eine solche Konstruktion verwendet. Der 6,5 Meter große Primärspiegel, der zu groß ist, um in eine Rakete zu passen, besteht aus 18 sechseckigen Berylliumspiegelsegmenten. Er musste für den Start gebogen und dann im Weltraum entfaltet werden, bevor jeder Spiegel (auf Bruchteile von Nanometern genau) angepasst wurde, um eine einzige Spiegelfläche zu bilden.

Große Erwartungen

Das Team fand keine kritischen Probleme oder messbare Verunreinigungen und auch keine Blockaden im optischen Pfad von Webb. Das Observatorium ist in der Lage, erfolgreich Licht von weit entfernten Objekten zu sammeln und es reibungslos an seine Instrumente zu senden, berichtet die NASA.

Obwohl Webb noch Monate davon entfernt ist, seinen neuen Blick auf den Kosmos zu eröffnen, bedeutet das Erreichen dieses wichtigen Meilensteins, dass das Team zuversichtlich ist, dass das optische System des neuen, leistungsfähigeren Weltraumteleskops so gut wie möglich funktioniert.

"Wir haben das Teleskop vollständig ausgerichtet und auf einen Stern fokussiert, und die Leistung übertrifft die Spezifikationen. Wir sind gespannt, was das für die Wissenschaft bedeutet", sagte Ritva Keski-Kuha, stellvertretende Leiterin des optischen Webb-Teleskops im Goddard-Zentrum der NASA. "Wir wissen jetzt, dass wir das richtige Teleskop gebaut haben."

Die folgenden Ziele

In den nächsten sechs Wochen wird das Team die verbleibenden Schritte der Ausrichtung durchführen, bevor es zu den letzten Vorbereitungen für das wissenschaftliche Instrument übergeht. Sie werden mit der Ausrichtung des Teleskops fortfahren, um den Nahinfrarot-Spektrographen, das Instrument für das mittlere Infrarot sowie den Nahinfrarot-Imager und den spaltlosen Spektrographen einzubeziehen.

Ein Algorithmus wird die Leistung der einzelnen Instrumente bewerten, und es werden letzte Korrekturen vorgenommen, um den Weg für die "endgültige Ausrichtung" von Webb zu ebnen. Der Plan des Teams ist es, alle Ausrichtungen bis Anfang Mai, wenn nicht früher, erfolgreich abzuschließen und dann zwei Monate lang die wissenschaftlichen Instrumente vorzubereiten. Die ersten Bilder in voller Auflösung und wissenschaftliche Daten von Webb werden laut NASA Mitte 2022 veröffentlicht.

Die Hauptziele dieser Mission sind: die Suche nach den ersten Galaxien, die nach dem Urknall entstanden sind, die Bestimmung ihrer bisherigen Entwicklung, die Beobachtung der Sternentstehung von den frühesten Stadien bis zur Bildung von Planetensystemen durch Messung ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften und die Untersuchung des Potenzials für Leben in diesen Systemen.

Webb ist darauf ausgelegt, Infrarotlicht zu sehen, das das menschliche Auge nicht sehen kann. Mit den Webb-Bildern können sie dank eines Phänomens namens "Rotverschiebung" in die Vergangenheit reisen. Das Teleskop funktioniert wie eine "Zeitmaschine" und kann Licht einfangen, das 13,5 Milliarden Jahre lang durch den Weltraum gereist ist.