Wetterbilanz: Dürre! Der Mai 2023 war in Deutschland äußerst trocken!

Der Mai brachte die ersten Sommertage, zeichnete sich aber vor allem im Nordosten mit Niederschlagsarmut aus. Dennoch ist der Frühling 2023 im Mittel nasser als üblich gewesen.

Sonne Buche Mai
Der Mai zeigte sich vor allem im Nordosten sehr sonnig. Gleichbedeutend ist dies allerdings mit einem ausgeprochen trockenen Mai.

Der letzte Monat im meteorologischen Frühling ist vorbei. Der Mai landete im Mittel bei 13,1°C und war damit rund ein Grad wärmer als die langjährige Referenzperiode von 1961 - 1990. Gegenüber der aktuelleren, aber wärmeren, Referenzperiode von 1991 - 2020 lag der Mai eher im Durchschnitt. Das verdeutlicht eindrücklich wie weit sich der Mai im Schnitt bereits erwärmt hat, rund ein Grad.

Der oft als Wonnemonat wahrgenommene Mai legte einen eher kühleren Start hin. So wurden in Barth am 4. des Monats -3,1°C als Tagesminimum registriert (Bergstationen wie die Zugspitze erreichten natürlich noch geringere Temperaturen: -8,2°C). An diesem Tag wurden im Nordosten verbreitet sehr kühle Temperaturen erreicht, teils im Frostbereich.

Der höchste Tageswert wurde am 22. Mai in Waghäusel-Kirrlach in der Nähe von Karlsruhe erreicht. Mit 29,9°C schrammte man knapp an der 30-Grad-Marke vorbei. Der 21. und 22. Mai stellten auch die sommerlichste Zeit im Mai dar. Verbreitet wurden Sommertage (> 25°C) registriert. Vor und nach diesen beiden Tagen war es allerdings deutlich kühler, wenn auch teils eher durchschnittlich für den Mai. Gegen Pfingsten ging die Temperatur vielerorts wieder Richtung Frühsommer.

Vor allem im Nordosten deutlich zu trocken

Regen war in manchen Regionen im Mai äußerste Mangelware. Im Deutschlandmittel sieht es allerdings auch nicht besser aus. Im Mittel fielen in Deutschland nur rund 45 mm, das entsprechen nur etwa 64 Prozent der sonst üblichen Menge (1961 - 1990). Auch gegenüber der aktuelleren Referenzperiode 1991 - 2020 sind das nur ca. 63 Prozent der sonst üblichen Menge.

Im Süden und Westen sorgten vor allem in den ersten beiden Monatsdekaden feuchtwarme Luftmassen für viel Regen. Gewittrige Schauer brachten teils enorme Tagessummen. In den westlichen Mittelgebirgen und in den Alpen zeigte sich der Mai sehr niederschlagsreich. Auf der Zugspitze wurden im Mai knapp 280mm registriert. Aber auch an den Stationen Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf, Hohenpeißenberg und Reit im Winkel wurden teils mehr als 200mm erreicht.

Im Nordosten hingegen verschärft sich die Trockenheit. Im Mai fielen dort teils weniger als 5 mm im ganzen Monat! In Arkona wurden z.B. nur 0,2 mm registriert. So war 2023 in Mecklenburg-Vorpommern der zweittrockenste Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnung (~12 mm), ebenso in Brandenburg (~13 mm). Für Sachsen-Anhalt war es der trockenste Mai (~12 mm). Die Trockenheit macht sich mittlerweile sehr schnell in der Bodenfeuchte bemerkbar. Die oberen Bodenschichten sind in den betroffenen Regionen sichtbar trocken. Mit der Trocknheit leiten sich auch weitere Auswirkungen ab: eine zunehmende Waldbrandgefahr!

Der Frühling 2023: zu warm und zu nass!

Mit dem Mai endete auch der meteorologische Frühling und als erste Bilanz kann gezogen werden: der Frühling war zu warm. Mit 8,8 °C lag er etwa 1,1 °C über dem langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961 - 1990. Der letzte zu kalte Frühling war im Jahr 2021. Besonders wärmer als sonst war es in Baden-Württemberg (~ 1,4°C).

Obwohl der Mai viel zu trocken war, war der Frühling 2023 der erste seit 2013, der wieder nasser war als das langjährige Mittel von 1961 - 1990. Im Deutschlandmittel fielen 196 mm, wobei etwa 186 mm normal sind. Allerdings ist auch hier der Regen ungleich verteilt. So überschritt in Brandenburg der Frühling mit 132 mm knapp sein Soll. In Sachsen-Anhalt allerdings fielen nur knapp 90% der üblichen Menge. In Bayern hingegen fielen knapp 10% mehr als üblich.

Man muss hier auch bedenken, dass die Niederschläge z.B. in Brandenburg alle Anfang Mai fielen. Es hat also teilweise schon seit drei Wochen nicht mehr geregnet. Sollten also in naher Zukunft nicht vermehrt Niederschläge fallen, wird sich vor allem im Nordosten im Sommer die Trockenheit weiter verschärfen.