Bilanz: Das war der Sommer 2020!
Heute endet der meteorologische Sommer 2020. Wir werfen einen Blick auf die Bilanz. War er wirklich so schlecht wie einige glauben? Wir schauen uns die Zahlen genauer an!
Der Sommer 2020 endet heute und er war: zu warm, zu trocken und brachte mehr Sonnenschein als üblich. Somit war der Sommer unterm Strich eigentlich gar nicht so schlecht wie sein Ruf. Allerdings lagen davor auch zwei extrem warme und trockene Sommer: 2018 und 2019. Allein dadurch haben wir diesen Sommer als "schlechter" empfunden, obwohl er es in Wirklichkeit gar nicht gewesen sein.
Bei den Temperaturen waren der Sommer rund 2 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Beim Niederschlag wurde das Soll zu 93 Prozent erfüllt, es gab aber deutschlandweit erhebliche Unterschiede. Eher etwas zu nass war der Süden und der Norden. Mittendrin gab es eine sehr breite Zone die brachte den dritten Dürresommer in Folge. Dort fiel teilweise 70 Prozent zu wenig Regen. Da sist schon eine beachtliche Abweichung. Auf der anderen Seite war es im Süden deutlich nasser, aber dort betrug der Überschuss an Regen zum Klimamittel auch meist nur 15 bis 20 Prozent. Die Abweichung "zu wenig" Regen ist also deutlich eindrucksvoller als die lokale Abweichung "zu viel" Regen.
Typischer deutscher Sommer - heißes Finale im August
Der Juni und der Juli verliefen beide typisch für einen deutschen Sommer. Es war ein auf und ab bei den Temperaturen. Mal war es etwas freundlicher, dann wieder nasser und kühler. Dann wurde es wieder wärmer. Die beiden ersten Monate des meteorologischen Sommer waren wie auf einer Achterbahn. Doch dann kam der August und der hat ordentlich aufgedreht und brachte zahlreiche Hitzetage am Stück.
Es gab 15 Hitzetage in Potsdam, Lenzen und Seehausen sowie 25 Sommertage in Waghäusel und das alles allein im August. Der August hat die Bilanz des Sommers 2020 steil ansteigen lassen. Der August selbst war rund 4 Grad zu warm.
10 Prozent mehr Sonnenschein
Besonders interessant ist der Blick auf die Sonnenscheindauer. Es gab deutschlandweit rund 10 Prozent mehr Sonnenschein als in einem Sommer normal üblich ist. Dabei gab es die meisten Abweichungen vom Sonnenscheinsoll ausgerechnet im Süden und im Norden, also dort wo es auch zu nass warn. In den feuchten Regionen Deutschlands gab es also auch ein Plus an Sonnenschein. Das ist schon recht erstaunlich.
Insgesamt muss sich der Sommer 2020 nicht verstecken. Seit 2003 - dem Jahrhundertsommer - ist es der drittwärmste Sommer und zwar nach den beiden Sommern 2018 und 2019. Nun kommt der Herbst und der könnte ebenfalls leicht zu warm und zu trocken ausfallen! Die genaue Herbstprognose findet Ihr bei unseren aktuellen Nachrichten.