Bayerische Staatsregierung besorgt über Klima: Klimainformationssystem kommentiert Copernicus- und WMO-Bericht

Das Bayerische Klimainformationssystem der Bayerischen Staatsregierung warnt vor den dramatischen Klimaveränderungen und bezieht sich auf den neuesten Bericht von Copernicus und der WMO, der 2024 als das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen bestätigt.

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Bayerische Klimainformationssystem schlägt Alarm!

Die Erde erlebt die heißesten Temperaturen der letzten 150 Jahre – ein dramatischer Anstieg, der die globalen Klimakrisen verschärft.

17. März 2025 – Globaler Temperaturbericht für 2024

Die weltweit gemessenen Temperaturen im Jahr 2024 haben ein erschreckendes Niveau erreicht:

Es war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, und zwar mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 15,10°C, was 0,12°C höherist als der bisherige Höchstwert des Vorjahres (2023).

Diese Zahl bedeutet, dass die Erde nun 0,72°C wärmer ist als der Durchschnitt der Jahre 1991–2020 und 1,60°C wärmer als vor der industriellen Revolution.

Das überschreitet erstmals die kritische Grenze von 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau.

Laut dem World Meteorological Organization (WMO) beträgt die Unsicherheit der globalen Durchschnittstemperatur im Jahr 2024 ±0,13°C. Trotz dieser Unsicherheit bleibt der Trend eindeutig:

Die letzten zehn Jahre gehören zu den wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, und jeder einzelne Monat von Januar bis Juni war wärmer als der gleiche Monat in den Vorjahren.

Besonders auffällig war der Monat Juli 2024, in dem die tägliche globale Durchschnittstemperatur mit 17,16°C einen neuen Rekord aufstellte.

Europas Rekordhitze und unvorstellbare Anomalien

In Europa wurde das wärmste Jahr aller Zeiten verzeichnet. Die durchschnittliche Temperatur erreichte 10,69°C, was 0,28°C mehr ist als der bisherige Rekord von 2020.

Die Anomalie gegenüber dem Zeitraum 1991-2020 beträgt 1,47°C, was 2,92°C über dem Niveau von 1850-1900 liegt.

Besonders drastisch war der Temperaturanstieg im Frühling und Sommer, die mit 1,50°C und 1,54°C über dem langjährigen Durchschnitt die höchsten Temperaturen in der Geschichte aufwiesen.

2024 war auch das Jahr, in dem Europa das schlimmste Hitzestressjahr seit Beginn der Aufzeichnungen erlebte.

Arktis und Extra-polare Ozeane – Ein beunruhigender Trend

Die Arktis erlebte ebenfalls extreme Temperaturspitzen. Die durchschnittliche Temperatur lag 1,34°C über dem langjährigen Durchschnitt.

Auch hier zeigte sich ein dramatischer Temperaturanstieg, wobei die Saison von Dezember 2023 bis Februar 2024 die 4. höchste seit Beginn der Aufzeichnungen war.

Besonders beunruhigend ist der Rückgang des Meereises: Im September 2024 lag das Meereis im Arktischen Ozean auf dem 5. niedrigsten Stand in der Satellitenaufzeichnung.

Der extra-polare Ozean, definiert als der Bereich zwischen 60ºN und 60ºS, verzeichnete im Jahr 2024 einen Rekordhochwert von 20,87°C für die Meerestemperaturen.

Diese Wassertemperaturen lagen über den gesamten Zeitraum hinweg auf Rekordniveau und haben nicht nur Auswirkungen auf die marine Ökologie, sondern auch auf das globale Klima, da sie den Kreislauf von extremen Wetterereignissen wie Hurrikans und Überschwemmungen verstärken.

Die alarmierenden Fakten:

  • 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 15,10°C.
  • Die Erderwärmung ist 0,72°C über dem Durchschnitt der Jahre 1991–2020 und 1,60°C über dem vorindustriellen Niveau.
  • Die europäische Temperatur von 10,69°C im Jahr 2024 war 1,47°C über dem 1991-2020 Durchschnitt und 2,92°C über dem vorindustriellen Niveau.
  • Die Arktis hatte eine Anomalie von +1,34°C und das Meereis erreichte im September 2024 den 5. niedrigstenStand seit Satellitenaufzeichnung.
  • Die tropischen Zonen (20°S–20°N) und die nördlichen Mittellatituden (20°–60°N) trugen mit einem signifikanten Anstieg der Temperaturen zu den Rekordwerten bei.
  • Meerestemperaturen des extra-polaren Ozeans erreichten 20,87°C, was die höchste Temperatur aller Zeiten darstellt.
  • 2024 war auch das Jahr, in dem mehr als 44% der Erde von starkem bis extremem Hitzestress betroffen war.
Schmelze, Eises, Pole
Die Schmelze des Eises an den Polen beschleunigt sich

Ein weiterer alarmierender Punkt:

Die Konzentrationen von Kohlendioxid und Methan erreichten im Jahr 2024 mit 422,1 ppm bzw. 1897 ppb neue Rekordwerte.

Dies verstärkt die Klimakrise und könnte die schlimmsten Auswirkungen der globalen Erwärmung weiter beschleunigen.

Die Klimakrise ist keine ferne Zukunftsbedrohung mehr – sie ist jetzt Realität.

Ohne drastische und sofortige Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, zum Schutz der natürlichen Ressourcen und zur Anpassung an diese veränderten Bedingungen wird die Erde zunehmend unbewohnbar für kommende Generationen.

Quelle

Copernicus Climate Change Service (C3S). (2025, 17. Januar). Global Climate Highlights 2024. Copernicus. Abgerufen am 19. März 2025

Bayerisches Klimainformationssystem der Bayerischen Staatsregierung. (2024). EU-Klimabericht 2024: Im globalen Mittel erstmals Temperaturen von mehr als 1,5 °C über denen vor Beginn der Industrialisierung. Bayerisches Landesamt für Umwelt 2025.