Heftige Überschwemmungen in Australien!
Während die Tage in Mitteleuropa kürzer werden, ist es auf der Südhalbkugel umgekehrt. Hier hält der Sommer Einzug - in Süden und Osten Australiens fällt der Sommer bisher regnerisch aus. In den vergangenen Tagen kam es zu kräftigen Schauern und Gewittern, die verheerende Überflutungen herbeigeführt haben.
Schwere Gewitter mit Starkregen? Auf der Südhalbkugel ist es aktuell Frühsommer - die Luftmassen sind dort also warm genug um kräftige Schauer und Gewitter zu produzieren. Am vergangenen Wochenende sorgte ein Tiefdruckgebiet über dem Süden Australiens für starke Hebungsantriebe in den Bundesstaaten Victora, New South Wales und Queensland. Dabei kam es zu kräftigen Niederschlägen und verheerenden Überflutungen, wie das untenstehende Video eindrucksvoll zeigt.
Lokal fielen mehr als 100 mm binnen 24 Stunden. Die Wetterstation Forbes Airport in New South Wales registrierte am 13. November einen Tagesniederschlag von 118 mm. Auch in Victoria und Queensland kam es verbreitet zu Tagesniederschlägen jenseits von 60 mm. Das Resultat der ergiebigen Regenfälle waren Sturzfluten, doch auch viele Flüsse waren mit den Wassermassen überfordert und führten Hochwasser. Insbesondere an den Flüssen Barwon und Darling River (New South Wales) sowie am Murray River (Victoria) waren die Auswirkungen verheerend - hier wurde die höchste Hochwasserstufe ausgerufen.
Für einige Flüsse ist es bereits die dritte Hochwassersituation binnen vier Wochen. Schauer und Gewitter sind im Grunde keine Besonderheit in Australien. Die aktuellen Regenfälle treten jedoch deutlich häufiger auf und sind ergiebiger als im klimatologischen Mittel, insbesondere im Landesinneren herrscht im Sommer üblicherweise ein semi-arides Klima. Eine mögliche Erklärung für die momentane Anomalie liefert (wie so oft) die El Nino Southern Oscillation (ENSO).
Im tropischen Pazifik gibt es im klimatologischen Mittel die sogenannte Walker Zelle - eine zonal verlaufende Zirkulation, die warme Luft- und Wassermassen von Südamerika nach Ozeanien transportiert. Während La Nina - also der aktuellen Situation - ist diese Zirkulation besonders stark. An der Pazifikküste Südamerikas quillt dann kaltes Tiefenwasser auf, in Australien und Ozeanien herrschen dagegen überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen. Für die bodennahe Atmosphäre stellt dies eine dauerhafte Wärme- und Feuchtequelle dar - perfekte Bedingungen für die Bildung von kräftigen Niederschlägen.