Unmittelbare Gefahr, Berg droht einzustürzen: Ein Dorf in den Alpen wird evakuiert!
Das Schweizer Dorf Brienz in den Alpen wurde wegen der drohenden Gefahr eines Erdrutsches vollständig evakuiert. Der Berg könnte jeden Moment einstürzen und die kleine Gemeinde verschlingen.
Ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen wurde am vergangenen Freitag, dem 12. Mai, wegen der drohenden Gefahr eines großen Erdrutsches vollständig evakuiert. Es handelt sich um den kleinen Weiler Brienz (deutscher Name) oder Brinzauls (rätoromanischer Name, vierte Landessprache der Schweiz) im Kanton Graubünden mit nur 124 Einwohnern, von denen etwa 80 dauerhaft ansässig sind.
Nach Angaben von Geologen, die den Berg oberhalb des Dorfes seit einiger Zeit beobachten, könnten jeden Moment etwa 2 Millionen Kubikmeter Gestein mobilisiert werden und das Dorf mit sich reißen. Das Dorf liegt direkt über einem großen prähistorischen Erdrutsch, der schon seit einiger Zeit in Bewegung ist, sich aber in den letzten Tagen beschleunigt hat.
Die Evakuierung des Dorfes war besonders dramatisch, denn es ist nicht sicher, dass die Bewohner ihre Häuser eines Tages wiedersehen werden. Das wird davon abhängen, wie sich der Berg bewegt. In der Zwischenzeit hat das Dorf die ersten beiden Nächte ohne Licht erlebt, da es nun unbewohnt ist: Das einzige Licht, das noch brennt, ist das der Kirche, das die Lage des Dorfes anzeigt.
Ein seit langem bekannter und von Geologen beobachteter Erdrutsch
Die Erdrutschbewegung ist seit langem bekannt, und Geologen beobachten sie seit vielen Jahren. Bislang handelte es sich um eine langsame Bewegung nach unten, die zu Bodenkippungen und Rissen in Häusern führte, aber keine Gefahr für die Bewohner darstellte. In den letzten Wochen haben die Bewegungen jedoch zugenommen. Der Alarm wurde vor einigen Tagen ausgelöst, als eine deutliche Zunahme der Geschwindigkeit der Erdrutschbewegung festgestellt wurde. Der Erdrutsch ist von Geologen eingehend untersucht worden, aber es ist seit Jahrhunderten bekannt, dass das Dorf auf einem großen Erdrutschgebiet gebaut wurde.
Die Situation der letzten Tage
Am Sonntag, den 14. Mai, ist die Situation weiterhin alarmierend: Laut Schweizer Radio und Fernsehen RSI nimmt die Geschwindigkeit, mit der der Erdrutsch von Brienz/Brinzauls vor allem im Gebiet "Isola" abrutscht, weiter zu, und die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs eines monströsen Volumens - 2 Millionen Kubikmeter Fels - in den nächsten Wochen ist sehr hoch.
Um das Gebiet wurde eine Flugverbotszone eingerichtet, um den Einsatz von Rettungshelikoptern und Drohnen zu gewährleisten. Die Kantonsstrassen Tiefencastel-Filisur und Tiefencastel-Lenzerheide bleiben vorerst offen, ebenso die Albulalinie der Rhätischen Bahn.
Welches Brienz? Austausch von Namen...
In der Zwischenzeit gab es auch in einem anderen Schweizer Dorf namens Brienz, das im Kanton Bern am Ufer des gleichnamigen Sees liegt, Probleme, wenn auch weit weniger schwerwiegend. Viele Touristen, die diesen Ort besuchen wollten, der an einem ganz anderen Ort liegt und nur den Namen mit dem erdrutschgefährdeten Ort gemeinsam hat, stornierten ihre Buchungen, weil sie dachten, sie seien in Gefahr. Der Ortswechsel hat dem Tourismussektor einige Probleme bereitet, aber die beiden Orte sind unterschiedlich und weit voneinander entfernt.