Man wähnt sich im Wilden Westen: Aas-Geier in Deutschland gesichtet! Nach Wolf und Bär jetzt Kadaver-Fresser im Land!

Riesige Geier, die man normalerweise in den trockenen Regionen Südeuropas, Afrikas oder Asiens vermuten würde, werden zunehmend häufiger in Deutschland gesichtet. Besonders in den letzten Jahren haben Sichtungen von Gänsegeiern großes Aufsehen erregt.

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Geier in Deutschland gesichtet

Für viele Außenstehende mag dies unvorstellbar sein, doch in Deutschland sind Geiersichtungen inzwischen fast schon zur Regelmäßigkeit geworden.

Dabei handelt es sich nicht nur um vereinzelte Vögel, die hierher finden; in den letzten Jahren wurden sogar Gruppen von mehr als zehn Tieren beobachtet.

Jedes Jahr verirren sich mindestens 200 bis 250 Geier nach Deutschland.

Aber woher kommen diese majestätischen Vögel?

Im Mittelalter und bis in die frühe Neuzeit waren Geier wahrscheinlich häufig in Deutschland zu sehen.

Diese Vögel, die sich hauptsächlich von Aas ernähren, fanden in den weitläufigen Weideflächen der damaligen Zeit ideale Lebensbedingungen. Geier greifen nur selten lebende Tiere an, da sie sich vor allem von toten Tieren ernähren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Verbreitung von Geiern ist, dass die jungen Vögel eine lange Zeit brauchen, um geschlechtsreif zu werden und zu brüten. Diese lange Entwicklungsphase gibt ihnen viel Zeit, um neue Lebensräume zu erkunden. Mit dem Wachstum ihrer Populationen nutzen die Geier diese Zeit zunehmend, um neue Gebiete zu finden und sich dort niederzulassen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Verbreitung von Geiern ist, dass die jungen Vögel eine lange Zeit brauchen, um geschlechtsreif zu werden und zu brüten. Diese lange Entwicklungsphase gibt ihnen viel Zeit, um neue Lebensräume zu erkunden. Mit dem Wachstum ihrer Populationen nutzen die Geier diese Zeit zunehmend, um neue Gebiete zu finden und sich dort niederzulassen.

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Die Gänsegeier, die hier gesichtet werden, stammen hauptsächlich aus den südlichen Regionen Europas.

Aufgrund von Nahrungsmangel und veränderten Umweltbedingungen suchen sie in nördlicheren Gefilden nach neuen Futterquellen. Deutschland bietet mit seiner vielfältigen Landschaft und den zahlreichen Schutzgebieten attraktive Bedingungen für diese Vögel.

Spanien, Italien, Nordhessen: Warme Südwinde tragen regelmäßig Geier aus Südeuropa in den Norden, also auch nach Deutschland! Denn Gänsegeier fliegen nicht aktiv, sondern lassen sich im Wind treiben. Und manchmal segeln sie dabei einfach ein bisschen zu weit.

Zusätzlich spielt der Klimawandel eine Rolle. Durch die milderen Temperaturen und veränderten Wetterbedingungen finden die Geier auch in Deutschland geeignete Lebensräume.

Die vermehrte Sichtung dieser imposanten Vögel ist daher nicht nur ein faszinierendes Naturphänomen, sondern auch ein Hinweis auf die größeren ökologischen Veränderungen, die sich in unserer Umwelt abspielen.

Rückkehr der Geier in Europa: Neue Hoffnung nach Jahren des Rückgangs

Die Begeisterung über die Geiersichtungen zeigt, wie sehr sich die Wahrnehmung der Menschen verändert hat. Was früher als absolut ungewöhnlich galt, wird heute mit Spannung und Interesse verfolgt. Ornithologen und Naturliebhaber freuen sich gleichermaßen über die neuen Gäste am Himmel und verfolgen gespannt, wie sich die Situation weiterentwickelt.

Geiern wurden häufig Eigenschaften zugeschrieben, die sich als falsch herausstellten. So wurde der Bartgeier auch als ‚Lämmergeier’ bezeichnet, obwohl er kaum Schafe reißt. Alle Geierarten ernähren sich fast ausschließlich von Aas.Die letzten Gänsegeier brüteten vor über 200 Jahren in Deutschland.

Experten sind optimistisch, dass eine erfolgreiche Wiederansiedlung dieser Vögel möglich ist. Sie schlagen vor, die Geier zunächst im Süden Deutschlands in die Wildnis zu entlassen. Um ihr langfristiges Überleben und eine mögliche Brut sicherzustellen, sollten spezielle Futterplätze eingerichtet werden, ähnlich wie es in Spanien gemacht wird.

Lange Zeit waren Geier in Europa stark rückläufig. Ihre letzten Rückzugsgebiete beschränkten sich auf abgelegene Regionen des Balkans, der Karpaten und der Pyrenäen.

Viele Gebiete, wie etwa die deutschen Alpen, wo Gänsegeier einst heimisch waren, sind seit dem letzten Jahrhundert ohne Geier.

Seit dem 19. Jahrhundert wurden sie aktiv in vielen Regionen ausgerottet, oft durch Vergiftungsaktionen, die ursprünglich anderen Tieren galten.

Vermutlich trugen auch Klimaveränderungen zum Verschwinden der Geier bei. Die zunehmende Intensivierung der Weidewirtschaft, die bessere Überwachung der Tiere und die Verpflichtung, tote Weidetiere aus Seuchengefahr zu beseitigen, anstatt sie liegenzulassen, beeinflussen bis heute die Geierbestände.

Erst die EU-Vogelschutzrichtlinie von 1979, die alle Vogelarten unter Schutz stellte, schuf die rechtlichen Voraussetzungen für die Rückkehr dieser beeindruckenden Vögel.

Geier Futtersuche Futterplätze EU
Geier auf Futtersuche

Heute gibt es in Ländern wie Frankreich und Spanien speziell genehmigte Geier-Futterplätze, die regelmäßig mit toten Weidetieren bestückt werden. Dadurch erholen sich die Bestände der meisten Geierarten in Europa. In Spanien gibt es heute so viele Gänsegeier wie seit Jahrzehnten nicht mehr.