2023 - Intensive Waldbrändaktivität im aktuellen Jahr! Was war los?

Die Vegetationsbrandsaison im Jahr 2023 war in einigen Regionen der Welt besonders intensiv. In Kanada war die Brandsaison besonders schwerwiegend. Auf Hawaii verursachten Vegetationsbrände erhebliches Leid.

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Vegetationsbrände emittieren nicht nur Treibhausgase, auch versuchachen sie für eine schlechte Luftqualität.Quelle: Adobe Stock.

Das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der Europäischen Union beobachtet die Situation von Vegetationsbränden weltweit und liefert detaillierte Informationen über die Intensität der Vegetationsbrände sowie die dabei freigesetzten Treibhausgase. Einige Regionen haben dieses Jahr Rekordbrände erlebt. Insgesamt wurden im Jahr 2023 (bis zum 10. Dezember) durch Vegetationsbrände etwa 2100 Megatonnen Kohlenstoff freigesetzt.

Die Europäische Union erlebte 2023 in Griechenland den größten Vegetationsbrand seiner Geschichte. Griechenland stand in der diesjährigen Brandsaison in Europa besonders im Fokus. In Griechenland begannen die Vegetationsbrände am 17 Juli und dauerten teils bis in den August an. Es waren teils die schlimmsten Brände seit 20 Jahren. Besonders betroffen war die Region um Evros, wo auch Todesopfer zu beklagen waren. Griechenland verzeichnete rund 175000 Hektar verbrannte Fläche, dies stellt die drittgrößte verbrannte Fläche nach 2007 und 2021 dar.

In anderen Regionen, wie der nördlichen tropischen Region Afrikas, lagen die Kohlenstoffemissionen eher unter dem Schnitt. In Indonesien gab es nach drei Jahren relativer Ruhe aufgrund von El Niño und den damit verbundenen trockenen Bedingungen erhöhte Feueraktivität. Die Brände waren jedoch weniger intensiv als in anderen El Niño Jahren. Russland verzeichnete Gesamtemissionen, die ebenfalls unter dem 20-Jahresdurchschnitt lagen.

Kanada und USA teils gegensätzlich

Die USA verzeichnete im Jahr 2023 eine unterdurchschnittliche Brandsaison, und die Emissionen lagen auf dem niedrigsten Niveau seit zwei Jahrzehnten. Dennoch sollte dies nicht über die Tragödie auf der Hawaii-Insel Maui hinwegtäuschen. Dort lösten im August Vegetationsbrände ein verheerendes Inferno aus und mindestens 115 Menschen mussten dabei ihr Leben lassen.

Im Gegensatz dazu erlebte Kanada eine beispiellose Brandsaison. Ab Mai begann eine Brandsaison, die in den Provinzen Alberta, British Columbia und Saskatchewan zu ausgedehnten Waldbränden führte. Ein Zustand der sich teils bis in den Oktober fortsetzte. Die Intensität der Brände lässt sich anhand der zahlreichen berichteten Pyrocumulus-Wolken erahnen. Insgesamt waren rund 18 Millionen Hektar Land von den Bränden betroffen. Die Emissionen betrugen am Ende der Saison rund 480 Millionen Tonnen Kohlenstoff – fast ein Viertel der globalen Emissionen 2023 und fünfmal so viel wie der 20-jährige Durchschnitt!

Einfluss auf die Luftqualität

Während der Brände werden nicht nur Treibhausgase freigesetzt, sondern auch Partikel (z.B. Ruß), die zu einer deutlichen Verschlechterung der Luftqualität führen. Städte in der Nähe der Brände sind dadurch besonders gefährdet. So wurde z.B. Bangkok von einer Episode verschlechterter Luftqualität aufgrund von Waldbränden heimgesucht.

Die Rauchfahnen der Brände können jedoch auch erhebliche Entfernungen zurücklegen. Die Rauchfahnen der Vegetationsbrände in Nordafrika wurden beispielsweise über den Golf von Guinea und den Atlantik bis nach Südamerika transportiert. Die Partikel der kanadischen Brände erreichten im Juli Europa. Rauchfahnen sibirischer Feuer reichten sogar bis zum Nordpol, was in der bekannten Geschichte das erste Mal war.