Auch wenn der Jahreswechsel 2022/2023 hier in Deutschalnd alles andere als winterlich anmutend daherkommt, mit insgesamt 12°C bis 18°C, lokal um 20°C sogar einige Dekadenrekorde pulverisiert werden, so haben wir Winter und in diesem ist es gestattet sich generell berechtigte Hoffnung auf mal ein paar Schneeflocken zu machen. Denn es sind ja auch einfach einzigartige und wundervolle Gebilde.
Malte Neuper
Meteorologe - 47 artikelArtikel von Malte Neuper
Es gibt viele wundervolle Aspekte des Schnees. Da ist natürlich der visuelle Eindruck. Schnee zeichnet alle scharfen Kanten weich, bedeckt die Landschaft mit einem reinen Weiß. Allerdings auch die akustischen Eindrücke sind besonders. Neben der Stille, bedingt durch das regelrechte 'Verschlucken' der meisten Umgebungsgeräusche, ist es auch das wohlige Knirschen beim Gang über die weiße Pracht das fasziniert.
Nun, nach einem Schneefallereignis weiß man gar nicht was man zuerst machen soll, sofern ausreichend von der weißen Pracht nieder gerieselt ist. Man hat die Qual der Wahl unter anderem zwischen einer rasanten Rodelpartie, einer wilden Schneeballschlacht oder dem künstlerisch ambitioniertem Schneemannbau.
Schnee. Allein der Gedanke an diese feste Form des Niederschlags zaubert dem werten Wetterenthusiasten ein glückseliges Lächeln ins Gesicht. Aber es ist auch schon ein faszinierendes Konstrukt. In diesem Sinne soll hier ein wenig Wertschätzung betrieben werden und erst einmal einfach etwas über die Bildung und Einzigartigkeit der himmlischen Kristalle und Flocken zum Besten gegeben werden.
Nachdem im Teil 1 gestern zu dem Zeitvertreib mit Regenschirmen zwei eher trivialere Versuche und deren physikalischen Grundlagen vorgestellt wurden, soll hier noch ein evtl. etwas aufwendiger Versuch erläutert werden.
Nun, jetzt im grauen regnerischen Novemberwetter ist er sicherlich des Öfteren unser Begleiter, der uns nicht im Regen stehen lässt, sondern den flüssigen Hydrometeorfluss vor unserem Haupte auffängt und über seinen aufgespannten und leicht nach unten gebogenen Schirmstoff weitgehend neben unserem Körper in Richtung Erdboden leitet. Die Rede ist vom guten alten und treuen Regenschirm.
Nun treten wir langsam in die kalte Jahreszeit ein und da stellt sich natürlich die Frage, wie es mit Schnee aussieht. Abgesehen von eventuell problematischen Straßenverhältnissen, die vor allem dem ein oder anderen Flachland-Zeitgenossen beim Führen von Fahrzeugen einige Schweißperlen auf seine Stirn zaubern und schon bei geringen Mengen den morgendlichen Verkehr fast zum Erliegen bringen, erweckt Schnee doch eigentlich in uns allen ein freudiges Gefühl.
Unser Wetter spielt sich weitgehend – je nach Breitengrad und Jahreszeit - in den untersten 7 bis 17 km der Atmosphäre ab. Hier, in der Troposphäre, ist fast das gesamte, in der Luft vorhandene Wasser vorhanden, das der Baustein der Wolken und des Regens und damit der meisten sichtbaren Wetterprozesse ist. Aber auch die oberen Luftschichten tragen zum Wetterablauf entscheiden bei. Ein Umstand, der lange Zeit wenig Berücksichtigung fand.
Nun, genaugenommen kann eine physikalische Größe ja nicht erfunden werden, sie ist einfach da. Aber wir Menschen, nehmen den Luftdruck nicht direkt bzw. deutlich wahr. Somit dauerte es auch eine recht lange Zeit bis wir der atmosphärischen intensiven Zustandsgröße gewahr wurden.
Sicher, es gibt Leute, die als absolute Fachidioten penetrant alles mit ihrem Fachgebiet in Verbindung setzten müssen. Der Autor dieser Zeilen erkennt sich da sicherlich ein wenig wieder. Doch nichtsdestotrotz kam es zu einigen geschichtlichen Geschehnissen bei denen das Wetter eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hat.
Jedes Mal ist es eine Freude, wenn sie am Himmel auftauchen oder besser gesagt zu stehen scheinen. Auch für den erfahrenen Meteorologen dessen Blick sich nunmehr seit über 30 Jahren fast durchweg gen Himmel richtet und der sie schon so unzählige Male durfte. Nun, die Rede ist von Wolken, genauer gesagt von einer speziellen Wolkenart: Den lenticularis Wolken, im Volksmund auch gerne als fliegende Untertassen oder in Föhnfische bezeichnet.
In vielen Wohnzimmern hängt immer noch eine edle Messingdose auf der einige Zahlen, wahlweise die Einheit hPa (wenn es sich um ein neueres Gerät handelt, mb oder gar mmHg, sowie einige der Wetterbeschreibungen ‚heiter‘, ‚wolkig‘, ‚Regen‘ oder ähnliches abgedruckt sind und als zentrales sichtbares Teil ein länglicher Zeiger.
Unter Niederschlag versteht der nicht gerade Boxsport affine Zeitgenosse meist den im Mittel zum Erdboden gerichteten Fluss von Hydrometeoren, sprich Regen, Schnee, Graupel und Hagel zur Not - wenn man die abgesetzten Niederschläge noch dazu nimmt -Tau und Reif. Doch auch anderes interessantes Zeugs fiel und fällt vom Himmel.
Wir schreiben das Jahr 1597. Es ist ein kalter 24ter Januar auf der russischen Doppelinsel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer, wo die Polarexpedition der niederländischen Seefahrer Jacob van Heemskerk und Willem Barents notgedrungen überwintern musste.
Reisen heißt auch seinen eigenen Erfahrungshorizont verlassen und Neues entdecken. Zwar ist das in der Meteorologie relativ, da die zugrunde liegende Physik überall die gleiche ist, aber nichtsdestotrotz spielt Erfahrung immer eine Rolle.
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“. Wie recht hatte doch der deutsche Dichter Matthias Claudius (1740 bis 1815). Nun, und wenn es sich bei der reisenden Person um einen Meteorologen handelt, dann handelt das Erzählen oft auch von interessanten Wetterphänomenen.
Wolken wertschätzen. Nach den letzten Wochen mit oft ungetrübtem Sonnenschein und der quasi daraus resultierenden Trockenheit, wird man sich der Schönheit, aber auch der existentiellen Bedeutung der Wolken mal wieder mehr als bewusst
„Nachts ist es kälter als draußen“. Vielleicht kommt einem dieser bekannte Flachwitzspruch in den Sinn, wenn man im Wetterbericht von ‚strichweise gelegentlich Regen‘ hört.
„Nach der Hitzewelle, ist vor der Hitzewelle“, dieser frei von Sepp Herberger entlehnten Spruch könnte in diesem Jahr das Motto des Sommers werden.
Der heutige Artikel soll einfach mal eine kleine, bei weitem unvollständige, Zusammenstellung der verschiedenen, in der Meteorologie gebräuchlichen Isolinien umfassen.