Von großer Hitze bis zum Herbstwetter: Ein Höhentief sorgt für riesige Unsicherheiten. Vorhersage extrem schwierig.

Sonne und heiße 33 Grad oder doch lieber Regen bei herbstlichen 18 Grad? Alles ist möglich: Die Vorhersage für die zweite Wochenhälfte gleicht einem Lotteriespiel! Was ist da los und was macht die Vorhersage so extrem schwierig?

Wettervorhersage
Ein Höhentief gibt den Meteorologen noch große Rätsel auf

Die Wetterapp sollte in dieser Woche mit äußerster Vorsicht genossen werden: Denn selten war eine Vorhersage so schwierig! Ein Höhentief gibt uns Meteorologen große Rätsel auf und zwischen großer Hitze und herbstlicher Kühle ist alles möglich! Wir versuchen trotzdem ein wenig Licht ins Dunkel zu bekommen.

Der Autor dieses Artikels wollte eigentlich eine Vorhersage für Berlin und Brandenburg für diese Woche erstellen. Bei der Durchsicht der verschiedenen Wettermodelle wurde allerdings schnell klar, dass nur sicher ist, dass nichts sicher ist!

Genaue Lage des Höhentiefs entscheidend

Je nach Verlagerung eines sogenannten Cut-off Tiefs ergeben sich ganz unterschiedliche Wetterkonstellationen und zwischen Hitze- und Herbstwetter scheint alles möglich. Eine regionale Wettervorhersage für die zweite Wochenhälfte und das kommende Wochenende macht einfach noch keinen Sinn!

Zunächst mal zu dem noch einigermaßen gut vorhersagbaren Dienstag: In den Westen Deutschlands werden nach den regionalen Gewittern vom Montag deutlich trockenere Luftmassen herangeführt. Die größte Gewitter- und Unwettergefahr besteht diagonal in einem Streifen über der Mitte Deutschlands von Schleswig Holstein über das östliche Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen bis runter nach Süddeutschland. Hier können sich im Tagesverlauf örtlich schwere Gewitter bilden!

Außen vor bleibt der äußerste Osten und Südosten des Landes: Bei viel Sonnenschein wird es hier für Anfang September außergewöhnlich heiß mit Höchsttemperaturen bis zu 34 Grad in Sachsen. Im Westen sind die Temperaturen bei Sonne und Wolken und nur vereinzelten Schauern mit 24 bis 27 Grad deutlich angenehmer.

Ab Mittwoch wird die Lage dann komplizierter, denn Deutschland liegt schon im Bereich eines Troges, welcher sich weit Richtung Süden über Frankreich bis nach Spanien erstreckt. Soweit, so unspektakulär! Dazu kommt aber das schon erwähnte Cut-off Tief, welches sich abspaltet und vom Nordmeer Richtung Schottland zieht. Dessen weitere Verlagerung ist für unser Wetter in Deutschland entscheidend!

Die Zugbahn des Cut-Off Tiefs bereitet den Modellen enorme Schwierigkeiten, ist aber entscheidend für die Frage, wo es welches Wetter geben wird

Genau diese Zugbahn des Höhentiefs bereitet den Wettermodellen aber enorme Schwierigkeiten und wird immer noch höchst unterschiedlich berechnet. Am Mittwoch selber gibt es wahrscheinlich riesige Wetterunterschiede über Deutschland. Während in der Westhälfte schauerartiger und teils gewittriger Regen die Temperaturen kaum über die 20 Grad Marke steigen lässt, gibt es im Osten von der Ostsee über Berlin/Brandenburg bis nach Sachen nochmals viel Sonne und heiße 30 bis 34 Grad. Dazwischen wieder diagonal ein Übergangsbereich zwischen der kühleren Luft im Westen und der Hitze im Osten mit Schauern und teils schweren Gewittern in schwül-warmer Luft.

Höchstwert in Berlin zwischen 19 und 32 Grad

Ab Donnerstag beginnt dann das Lotteriespiel: Schon die einzelnen Modelle sowohl des europäischen Wettermodells ECMWF (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts), als auch die des amerikanischen GFS (Global Forecast System) gehen derart weit auseinander, dass eine Wettervorhersage im Moment reine Spekulation ist. Die Bandbreite ist dabei so riesig, dass beispielsweise für Berlin am Donnerstag im Hauptlauf des EMCWF eine Höchsttemperatur von 32 Grad berechnet wird, während der GFS-Hauptlauf gleichzeitig nur 19 Grad in Berlin sieht.

Genauso unsicher sind die Verteilungen des Niederschlags und der Mengen. Sicher ist nur, dass die Lage das Potential für größere Regenmengen hat. Die Schwerpunkte werden von den Modellen ebenfalls komplett unterschiedlich gesetzt. Die Lage sollte auf jeden Fall im Blick behalten werden. Es ist noch vieles unsicher und so bleibt für die zweite Wochenhälfte und das kommende Wochenende nur abwarten und die aktuelle Lage hier auf Meteored weiter aufmerksam zu verfolgen!